Sonntag, 28. September 2014

Das Leben ist schön, Hazel Grace

"Schmerz verlangt gespürt zu werden"


Manchmal passieren in unserem Leben Dinge die wir nicht einmal Ansatzweise verstehen. Große Veränderungen, die sich nicht nur auf unsere Gegenwart, sondern auch vor allem auf unsere Zukunft auswirken. Die meiste Zeit wissen wir nicht, warum diese Veränderungen nötig sind. Wieso werden uns Personen oder Dinge genommen, die uns viel bedeuten? 
Auf diese Fragen werden wir (ziemlich sicher) niemals eine Antwort bekommen. Die großen Mysterien des Universums. Wo gehen wir hin? Warum müssen wir gehen? Gibt es etwas „danach“? Versucht man zu verbissen Antworten zu finden, so wird man sehr wahrscheinlich an ihnen zerbrechen. 

Es sind diese harten Proben die uns das Leben stellt, die uns zu den Menschen machen, die wir später einmal sind. Wir können verbissen darauf herumreiten, verbissen nach Antworten suchen, verzweifelt einen Schuldigen suchen. Die bessere Methode, mit diesen Verlusten und Veränderungen umzugehen ist (meiner Meinung nach) sich selbst neu wieder zu finden. Vielleicht bekommt man plötzlich Sehnsucht nach Dingen, die einem früher das Leben verschönert haben, die man aber im Laufe der Zeit aufgrund von Stress und Hektik aufgeben musste. Möglicherweise traut man sich endlich etwas anzupacken, was man sich früher nie getraut hat. Sich neu erfinden. Ein ganz neuer Mensch werden. 

Verluste und Veränderungen können uns so stark innerlich verletzen, dass wir nicht mehr wir selbst sind. Wir verkriechen uns in uns selbst. Wir gehen nicht mehr raus. Wir liegen nur im Bett. Wir haben keinen Appetit mehr. Wir tun alles nur mögliche um unsere Familie, unsere Freunde, die ganze Welt auszuschließen. Wir haben das Gefühl, alleine zu sein. Niemand der uns versteht, niemand der denselben Schmerz fühlt. Ich kann euch mit Sicherheit sagen, niemand fühlt denselben Schmerz wie ihr. Das ist richtig, aber es gibt Leute in unserem Umfeld, die vielleicht noch viel mehr leiden. Menschen, die sich stark geben und innerlich an den Schmerzen zerbrechen. Wir können nicht in unsere Mitmenschen reinsehen und sie lesen wie Bücher (leider!), aber wir sollten immer versuchen, diese Schmerzen in einer Relation zu sehen. Gibt es jemanden, der noch viel größere Schmerzen empfindet als wir? Sollten wir nicht versuchen uns aufzuraffen um anderen zu helfen? 

In der letzten Woche, hatte ich sehr viel Zeit um über diese Fragen nachzudenken. Für mich selbst habe ich beschlossen, dass ich sehr wohl hinten anstehen kann. Ich habe nicht das Recht mich fallen zu lassen, weil ich nicht alles verloren habe. Mir wurde ein Stück meiner Zukunft, ein Teil meines Herzens, ein wichtiger Teil meiner Familie gestohlen. Jedoch habe ich noch so viele Personen in meinem Leben, für die es sich stark zu sein lohnt. Manch andere haben nicht so viel Glück. Eltern die ihr geliebtes Kind verlieren, Eltern die jeden Tag in ein leeres Haus zurückkehren, Eltern denen alles genommen wurde. 

Diese Frage wurde in den letzten Tagen auch sehr oft in den Raum gestellt: „Warum fällt es so leicht seine Eltern/Großeltern zu begraben und bei unseren Kindern fällt es so schwer?“ Natürlich, ist es niemals eine Freude oder Erleichterung wenn ein geliebter Mensch von uns geht (außer er musste schon viel leiden), jedoch liegt es in unserer Natur irgendwann einmal zu gehen. Irgendwann kommt der Tag an dem man seinen letzten Atemzug tut, an dem man sich schlafen legt und nicht mehr wieder aufwacht. Das ist natürlich. Ein Kind, das vor seinen Eltern gehen muss - das ist nicht natürlich. Wir verstehen es nicht. Wir fragen uns, was wir getan haben um so ein Schicksal zu verdienen. Der Kreislauf der Natur wird gestört. 

Als mein geliebter Großvater im April 2014 von uns ging, da dachte ich, dass nichts jemals diesen Schmerz übertreffen wird. Ich habe mich - leider - geirrt. Der Tag, an dem ich erfahren musste, dass mein geliebter Cousin nicht mehr bei uns ist, hat mir mein Herz herausgerissen. Seitdem kann ich nicht essen, kann nicht fühlen. Es ist als wäre meine ganze Familie innerlich wie betäubt. Wir führen unsere Handlungen durch wie Roboter. Diese Woche, war die schlimmste Woche meines bisherigen Lebens. Nichts, wirklich nichts, konnte diesen Schmerz dämpfen. Die Stunden in denen man verdrängen konnte, diese Stunden waren erträglich. Einfach nicht daran denken, einfach nicht nachdenken. Diese „Pausen“ von der Realität waren bitter nötig. 

Meinen Großvater durfte ich damals noch einmal sehen, ich durfte mich noch einmal persönlich von ihm verabschieden. Ich konnte noch einmal mit ihm reden. Dieser Mann, der damals im Bett lag, dieser Mann war nicht mehr mein Großvater. Obwohl er erst einige Stunden zuvor seinen letzten Atemzug getan hatte, war er nicht mehr hier. Er war gegangen. Seine Seele war bereits auf die letzte Reise gegangen. 
Bei unserem geliebten Michael hingegen war es ganz anders. Und ich bin mir sicher, gestern die Erklärung dafür bekommen zu haben. Eine Freundin meiner Mutter erklärte uns, dass man im Buddhismus daran glaubt, dass die Seele noch eine Zeit im Körper verweilen kann. 
Mein Opa hat sein Leben gelebt, er hat eine wundervolle Familie, er wird geliebt und niemals vergessen. Er ging freiwillig, hatte keine Angst. Seine Seele war sofort bereit sich von uns und dem irdischen Weg zu lösen, weil es für ihn nichts Ungeklärtes mehr gab. 
Bei Michael war es anders. Zwischen seinem Ableben und dem Tag an dem wir ihn noch einmal sehen durften, lagen knapp vier Tage. Wir waren nicht sicher, was uns erwarten würde. Jegliche Angst war unbegründet, es war wunderschön. Meine Mutter, meine Tante, meine Großmutter, seine wundervolle Freundin und ich hatten die Möglichkeit ihm noch einmal alles zu sagen, ihm unsere Gaben mitzugeben und noch ein letztes Mal seine Hand zu halten. Abgesehen von den Schrammen in seinem Gesicht und der Kälte seiner Haut sah er aus, als würde er friedlich schlafen. Seine Haut war rosig, er wirkte friedlich. Es war, als wäre er noch da. Und ich bin mir sicher, dass er noch da war. Seine Seele, er, hat darauf gewartet uns alle noch einmal zu sehen, sich wirklich verabschieden zu können. Erklärt mich für verrückt, oder sagt mir, dass das bloß Einbildung gewesen ist - ich weiß was ich gesehen und gefühlt habe. Ich konnte den Unterschied nicht bloß sehen, sondern ihn auch fühlen. Mein Opa hat sich sofort auf die Reise gemacht, aber mein Cousin hat noch gewartet. Ich werde wohl nie wissen ob er das für uns oder für sich getan hat, aber ich kann hoffen, dass es ihm das gegeben hat, was er sich davon erhofft hat. 

Realisiert habe ich das Ganze noch immer nicht. Das wird noch ganz schön lange dauern. Der Schmerz ist noch so präsent wie am ersten Tag. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass er irgendwann ganz weggehen wird. Das wird er gewiss nicht. Ich kann nur hoffen, dass die Zeit unsere Wunden abschwächt, dass es mit jedem Tag ein Stück leichter zu verstehen wird. 

Da es hier anfangs noch darum ging, was man sich aus Verlusten und Veränderungen mitnehmen kann, werde ich euch jetzt meine persönlichen Schlüsse darlegen: 

Ich werde wieder mit dem Reiten anfangen, ich habe viel zu lange nicht auf einem Pferderücken gesessen und die Welt um mich herum vergessen. Es wird ein harter Weg, nach vier Jahren mehr ein Neuanfang. Mein Gefühl sagt mir, dass es das Richtige ist. Zusätzlich werde ich wieder mit dem Malen beginnen. Es hat mir früher so viel Freude und innere Ruhe verschafft. Ich hab daraus immer wirklich viel Kraft schöpfen können. Außerdem habe ich beschlossen, mir eine gesündere Lebensweise anzueignen. Mehr Gemüse, mehr Obst, mehr Sport. Wenig Alkohol, wenig Zigaretten, wenig Fortgehen. Die Zeit, die ich dadurch spare, für die Familie nutzen. 

Ich will nicht an dem Schmerz zerbrechen, ich will an ihm wachsen. 



just another day for you and me in paradise 

Sonntag, 14. September 2014

Intro

Ihr Lieben! 

Ein (wenig zufriedenstellender) Sommer hat sich dem Ende zugeneigt, die letzten warmen Tage sind verstrichen und inzwischen habe ich bereits wieder eine Woche in der Irrenanstalt verbracht, die sich „Schule“ nennt. 

Zugegebenermaßen, bin ich wohl selbst Schuld daran, dass dieser Sommer weniger prächtig verlaufen ist. Aber! Man soll den verschwendeten Chancen nicht nachhängen und nach vorne sehen, deshalb: Neues Jahr, neues Glück! Mit diesem Motto will ich so motiviert wie möglich in das neue Schuljahr starten. Die Altlasten einfach hinter mir lassen. 

Ich kann nicht behaupten, dass der Sommer nur aus missglückten Lagen und Rückschlägen bestanden hat. Vieles, was ich diesen Sommer erlebt habe, wird mir sicherlich für immer im Gedächtnis und im Herzen bleiben. Viele wunderschöne Nächte mit meinen Freunden, viele regnerische Nachmittage mit meinen Liebsten vor dem Fernseher, viele Stunden im Swimming Pool und in der prallen Sonne! 

Dieser Sommer war ebenfalls ein gutes Beispiel dafür wie viel sich in einer so kurzen Zeit verändern kann. Wie viele Freundschaften sich auseinander leben, von denen man das nie erwartet hätte. Wie viele neue gute Freunde man gewinnen kann, wenn man offen auf die Menschen zugeht. Wie viel Spaß man mit einer Flasche Wein und den richtigen Leuten haben kann, merkt man erst im Sommer so richtig. Tiefgehende psychologische Gespräche unter dem Sternenhimmel, das warme Gefühl, das sich in einem langsam ausbreitet wenn man Alkohol getrunken hat, das Tanzen unter dem Licht des Mondes („Dancing in the Moonlight“). 

Mit den richtigen Leuten an der Seite, kann man alles möglich machen. Man lernt in die Nacht zu fliegen, frei zu sein und alles um sich herum zu vergessen. Zusammen trinken, singen, tanzen. Die alten Lieder wieder ausgraben, die alten Freunde wieder anrufen, sich auf einen Kaffee treffen. Ich wiederhole mich, meine Gedanken sind nicht geordnet, die Gefühle für diesen Sommer überschlagen sich und tanzen Tango. 

Mit diesen positiven Erinnerungen kann ich mich in das kommende Schuljahr stürzen. Die positiven Vibes, werde ich brauchen, denn es sieht nicht so aus, als würde ein leichtes Jahr auf uns zukommen. Alle zwei Wochen eine 41-Stunden Woche ist nicht gerade das, was man als „entspannend“ bezeichnen würde. Viele neue Lehrer, eine Menge neuer Fächer. Zusätzlich habe ich mir als Ziel gesetzt, dieses Jahr das „BEC“ (Business English Certificate?) zu machen. Eine kurze Zusammenfassung meines kommenden Jahres: Stress! Stress! Stress!

Als Abschluss, noch eine kleine Erklärung dazu, warum und für wen ich diesen Blog mache: 

  1. Das hier ist MEIN Blog, meine Meinungen, meine Ansichten - ihr müsst diese Ansichten und Meinungen nicht teilen, jedoch nehme ich mir das Recht heraus meine Ansichten hier vertreten zu können ohne sinnlose Anfeindungen erhalten zu müssen! Wenn euch das hier nicht interessiert, dann lest es nicht! Punkt, Aus, Ende! 
  2. Schreiben befreit mich, ich schreibe diesen Blog als Hobby und in meiner Freizeit. Etwaige Grammatik- oder Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Man sollte nicht alles immer zu 100% ernst nehmen, was ich hier schreibe. 



xoxo, Marie.